Am 31.10.2018 haben wir mit unserem Biologie- und Erdkunde-LK 12 eine Exkursion zum Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim unternommen, um mehr über die Ökozone Antarktis und deren Ökosystem zu erfahren. Das Museum beherbergt hierzu, neben Exponaten zum Pfälzer Wald, eine Ausstellung.
Frau Kallfelz, dort tätige Museumspädogin, war selbst schon mit dem deutschen Forschungsschiff Polarstern in der Antarktis und hat dabei die Neumayer-Station (Atka Bucht) besucht. Durch ihre Kontakte hat sie uns das Skype-Interview mit einem Wissenschaftler einer anderen deutschen Forschungsstation ermöglicht, der O’Higgins-Station auf der antarktischen Halbinsel, mit Herrn Scherbachenko.
Im Folgenden geben wir sinngemäß und gekürzt einige Informationen zur O´Higgins-Station wieder:
Die GARS O’Higgins (German Antarctic Receiving Station) ist eine deutsche, polare Forschungsstation in der Antarktis. Die O’Higgins Stattion befindet sich am Kap Legoupil der Antarktischen Halbinsel auf der sechs Hektar großen Islote Isabel Riquelme. Die Insel ist 300 m breit und 200 m lang und liegt 50 m vom Festland entfernt. Bei Niedrigwasser besteht eine Landverbindung zum Festland – daher sowohl die Bezeichnung Islote (spanisch: kleine Insel) als auch Península (spanisch: Halbinsel). Die Station steht auf Fels und bietet so günstige Voraussetzungen für geodätische Langzeitbeobachtungen. (…)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/GARS-O%E2%80%99Higgins (15.11.2018)
Vor dem Interview mit Hern Scherbachenko zeigte Frau Kallfelz uns nach einem Vortrag über ihre Reise das Modell der Neumeyer-Station. Sie erklärte uns, dass die Station über die Jahre im Eis versinken würde, aber durch das hydraulische Herauf- und Herabfahren der Station kann dies verhindert werden. Sie zeigte uns auch eine Überlebenskiste und einen Polaranzug. Danach machte sie mit uns einen Versuch zu den Meeresströmungen.
Nach dieser Einführung zur Antarktis begann das Interview mit Herrn Scherbachenko, dem Wissenschaftler in der Antarktis. Er ist seit zwei Monaten und einer Woche auf der O’Higgins-Station. Die Antworten, die er uns auf unsere Fragen gab, werden wir im folgenden Text vorstellen.
Zuerst fragten wir ihn ,wie ein Tag bei ihm verlaufe, worauf er antwortete, dass er in Zwölf-Stunden -Schichten arbeite und den Rest davon schlafe.
Aus Eigeninteresse fragten wir, ob auch Nicht-Wissenschaftler die Möglichkeit zu einer solchen Forschungsreise hätten. Zu unserem Bedauern verneinte er diese Frage, da die deutsche Station nur für Forschungszwecke genutzt wird. Herr Scherbachenko erklärte uns, dass jede Person einzeln überprüft werde, dweil die Daten geschützt werden müssten.
Auf die Frage, ob sie sich alle Wissenschaftler schon vor ihrem Aufenthalt kannten, antwortete er: „Na klar, wir sind alle ein Team.“
Die Forscher, die dort hingehen sind alle auf ein Gebiet spezialisiert, um bestmögliche Ergebnisse zu erreichen. Zur Zeit werten sie in der deutschen Versuchsstation Satellitenfotos aus.
Die Energiequelle ist dort Diesel und damit wird auch das Wasser erwärmt. Gekocht wird täglich. Vorräte werden einmal jährlich mit dem „Polarstern“ gebracht.
Als Nächstes fragten wir, wie er seine Freizeit verbringe. Herr Scherbachenko berichtete uns, dass es auf der Insel nicht viele Möglichkeiten gebe, er aber trotzdem gerne bei gutem Wetter (weniger als 100km/h Windstärke) spazieren gehe, und wenn dies nicht möglich sei, einfach auch mal ein Buch in die Hand nehme. Durch die wenigen Bewegungsmöglichkeit treiben sie mehr Indoor-Sport. Entweder nutzen sie die kleinen Sportgeräte bei sich auf der Station oder sie gehen in die Nachbarstation in einen großen Sportraum.
Dann wollten wir wissen, ob sie auf der Station die Feiertage feiern. Herr Scherbachenko bejahte, aber nur eingeschränkt.
Danach fragten wir, ob es auch Kontakt mit anderen Stationen gebe. Er meinte, dass der Kontakt sehr wichtig sei, da die deutsche Station nicht sehr groß ist und es auf der Nachbarstation viele Geräte beziehungsweise die nächstmögliche ärztliche Versorgungsstelle gibt.
Was unsere Klasse sehr interessierte, war die Frage, was denn bisher der größte Ausnahmezustand gewesen sei. Daraufhin antwortete er, dass einmal sehr starker Wind aufkam, der Teile der Nachbarstation ins Meer wehte. Außerdem sei die Telefonverbindung abgerissen. Als wirklichen Ausnahmezustand könne man diese Situation jedoch nicht bezeichnen.
Seine Familie vermisst ihn genauso sehr wie er sie. Er hofft, dass er in ungefähr drei Wochen wieder daheim sein kann. Durch die schnell wechselnden Wetterverhältnisse kann sich die Rückreise erheblich verlängern. Deshalb wird es in den letzten Wochen oder Tagen sehr schwierig, nicht an zu Hause zu denken.
Aufgeben wolle er nie, da diese für ihre Operation keine Option sei.
Auf die letzte Frage, warum er sich dafür entschieden habe, in die Antarktis zu gehen antwortete er, dass er etwas anderes tun wolle, als in einem Büro in Deutschland zu sitzen. Er woll eine faszinierende und aufregende Arbeit leisten.
Wir geben ihm in dieser Hinsicht auf jeden Fall recht.
Ein Video zur Forschungsstation O’Higgins findet man hier :
https://www.youtube.com/watch?v=PSbTHERRFY4